Nach 10-12 Jahren ungebremsten Wirtschaftsaufschwungs und Aktienbooms ist sie nun also da: die Krise. Erst eine Krise im Gesundheitswesen im fernen China, dann die drohende Unterbrechung der Lieferketten in der internationalen Arbeitsteilung, danach der Aktiencrash und schließlich die weitgehende Lahmlegung der europäischen Volkswirtschaften. Und nun die große Frage: wie geht’s weiter? Eine kleine Delle in der Wirtschaft oder der große Zusammenbruch?
Mut machen mir die folgenden beiden Sachverhalte, die ich aus Fachmagazinen entnommen habe (und die Wirtschaftswoche ist nun wirklich kein Sensationsblatt, sondern dort wird sorgfältig gearbeitet):
1. Sehr hohe Widerstandskraft gegen Krisen
Ein neuer Index für 130 Staaten, sozusagen ein Krisenbarometer, misst anhand von zwölf Indikatoren die Widerstandskraft von Ländern und Volkswirtschaften gegenüber wirtschaftlichen, weltwirtschaftlichen und politischen Gefahren.
Gemessene Kriterien sind unter anderem Produktivität, Ölabhängigkeit, politische Stabilität, Korruptionsniveau, das Risiko von Naturkatastrophen, Cyberattacken und zum Beispiel auch die Qualität der Infrastruktur. Deutschland ist zwar nicht Nr. 1 – die Spitzenplätze belegen Norwegen und Dänemark – aber immerhin erreicht Deutschland Rang vier und hat damit „aktuell von den großen Wirtschaftsnationen die höchste Krisenresistenz“, sagt der Leiter der Studie.
Grund für unser gutes Abschneiden sind vor allem die hohe Produktivität und die politische Stabilität.
Die nachfolgende Grafik zeigt die besten und die schlechtesten Länder. Diese Studie wurde im Juni 2019 veröffentlicht, ist somit aktuell und zeigt, wie gut wir gerüstet sind.
Es gibt eigentlich überhaupt keine Frage, „ob wir diese Krise durchstehen“ – selbstverständlich werden wir das.
Die Welt und auch Deutschland haben bisher jede Krise überstanden und sind am anderen Ende daraus hervorgegangen. Verändert ja, aber eben auch oft zum Guten. So wird es auch bei der „Coronakrise“ sein, nur dass mir diese Krisenresistenz-Studie Mut macht, dass wir schnell und auch wieder gut daraus hervorgehen.
(Textauszüge: WirtschaftWoche | 14.06.2019)
2. Deutschland ist innovativste Nation
Wie bitte? Deutschland steht nicht gerade im Ruf, bei Digitalisierung und Innovation zur Weltspitze zu gehören. Umso überraschender das diesjährige Ergebnis des „Bloomberg Innovation Index“: Die Wirtschaftsnachrichtenagentur listet jedes Jahr in einer umfangreichen Analyse diejenigen Nationen auf, die sich durch besondere Innovationskraft auszeichnen.
Das Ergebnis für das Jahr 2019: Erstmals seit 2013 löst Deutschland den sechsmaligen Spitzenreiter Südkorea als innovativste Nation weltweit ab. An dritter Stelle folgt Singapur vor der Schweiz, Schweden, Israel, Finnland und Dänemark. Die USA fallen auf den neunten Platz zurück, einen Rang vor Frankreich.
Der Index berücksichtigt unter anderem die Ausgaben für Forschung und Entwicklung: Hier wirken sich insbesondere die Milliardenausgaben der deutschen Autobauer Volkswagen, BMW und Daimler, die hohe Summen in die Zukunftsfelder Elektromobilität und autonomes Fahren investieren, positiv im Gesamtranking aus.
Aber auch die Maschinenbau-Kapazitäten, ein klassischer Schwerpunkt der deutschen Industrie, sowie die Anzahl von Hochtechnologieunternehmen wer-
den im Rahmen des Bloomberg Innovation Index ausgewertet.
Insgesamt bescheinigt der Spitzenplatz im Ranking Deutschland eine hervorragende Ausgangsposition, um die Wirtschaftsleistung durch Innovationen voranzubringen.
In drei Kategorien – Zahl der Patent-
anmeldungen, Hochtechnologie-Cluster sowie hochentwickelter Maschinenbau – gehört Deutschland zur Spitzengruppe. Vorjahressieger Südkorea verlor dagegen vor allem mit Blick auf Produktivität an Boden und fiel in dieser Kategorie auf Rang 29 zurück.
„Der deutsche Maschinenbau ist immer noch extrem wettbewerbsfähig und eine gute Basis für weitere Innovationen“,
urteilt Carsten Brzeski, Chefvolkswirt bei der ING. „Deutschlands Performance in den untersuchten Kategorien ist immer noch sehr stark und viel besser, als die jüngste Konjunkturschwäche möglicherweise andeutet.“
(Textauszüge: Manager Magazin | 20.01.2020)
Fazit
Für den Immobilienmarkt sind das gute Voraussetzungen, dass wir auch weiterhin unsere Mieten oder Finanzierungsraten bezahlen können, also hoffentlich keinen heftigen Einbruch bei den Immobilien bekommen werden.