Der Gesetzgeber hat mehr oder weniger ein Todesurteil ausgesprochen für Heizungen, die nur mit fossilen Brennstoffen (Öl, Gas) funktionieren. Das bedeutet, dass in den nächsten Jahren und Jahrzehnten andere Technologien zum Einsatz kommen müssen. Hier ist heute schon eines klar: Die eine optimale Lösung für alle Gebäude gibt es nicht. Daher möchten wir Ihnen hier einen (sicherlich nicht vollständigen) Überblick über die „Heizungen der Zukunft“ verschaffen.
Wärmepumpen-Heizung: unter bestimmten Umständen die beste Wahl
Sie zieht thermische Energie (Wärme) aus der Umwelt. Das kann tief aus dem Erdreich oder Grundwasser sein, oder aus der Außenluft. Stellen Sie sich am einfachsten einen Kühlschrank vor, der rückwärts läuft. Die Wärmepumpentechnik ist in den letzten Jahren in der Entwicklung sehr weit fortgeschritten und es gibt praktisch für alle Anforderungen passende Geräte. Alle Energieberater, mit denen wir gesprochen haben halten sie zur Zeit für das sinnvollste und am weitesten entwickelte System.
Die Wärmepumpe hat jedoch zwei Eigenschaften, die berücksichtigt werden müssen:
Sie liefert keine sehr hohen Temperaturen, funktioniert daher am besten in sehr gut gedämmten Neubauten (idealerweise mit Fußbodenheizung).
Zum Zweiten benötigt die Pumpe ständig Strom, der teuer werden kann. Daher wird sie meistens mit einer Solaranlage kombiniert, die die Pumpe mit dem notwendigen Strom versorgt.
Wärmepumpen-Hybridheizung
Wenn es nicht darstellbar ist, dass eine Wärmepumpe alleine das Haus mit Wärme versorgt – eben auch im Winter bei dauerhaften Minustemperaturen – kombiniert man sie mit einer Gas- oder Ölheizung, die dann im Notfall die zusätzliche Wärme liefert.
Dies spart immer noch Kosten und Energie, da die fossile Heizung dann eben nur in den drei kältesten Monaten des Jahres überhaupt läuft, in der Übergangsjahreszeit genügt die Wärmepumpe.
Sonnenenergie
Hier ist zwischen zwei grundsätzlich verschiedenen Systemen zu unterscheiden:
Photovoltaik (PV)
Das sind die Solarpaneele auf dem Dach, die durch Sonneneinstrahlung Strom erzeugen. Außer zum Betrieb von Wärmepumpen oder Elektroheizungen (deren Sinn in sehr vielen Fällen fragwürdig ist) hat das mit Heizung sehr wenig zu tun. Fotovoltaik erzeugt keine Wärme, sondern Strom.
Solarthermie
Sie nutzt Sonneneinstrahlung, um Wärme für Heizung und Warmwasser zu erzeugen. Hier haben Sie die warmwasserführenden Leitungen direkt unter dem Sonnenkollektor (meist auf dem Dach), die Sonnenstrahlung heizt also das Wasser direkt auf. Diese Technik wird in südlichen Ländern seit Jahrzehnten zur Warmwasseraufbereitung benutzt, nicht nur auf Campingplätzen.
Dies ist kostenloses Warmwasser, emissionsfrei und durch die direkte Erhitzung verlustarm, ist jedoch in Deutschland als alleinige Heizung oder Warmwasseraufbereitung nicht brauchbar, da Sie sonst das halbe Jahr kalt duschen. Wenn Sie über die entsprechenden Flächen verfügen, kann es jedoch eine sehr sinnvolle kostensparende Ergänzung sein.
Pelletheizungen
Hier werden aus Holzresten, frischem Holz oder anderem pflanzlichen Material kleine Brocken (Kugeln, Würfel) geformt, eben die Pellets. Diese werden dann in der Heizung verbrannt.
Ketzerischer Kommentar: der Sinn erschließt sich uns nicht. Global gesehen mag das CO²-neutral sein, lokal betrachtet halten wir es aber für unsinnig: Das CO², das irgendwo in Brasilien oder sonst wo auf der Welt beim Wachsen der Bäume der Luft entzogen wurde, wird nun jetzt in Stuttgart im Talkessel in die Luft geblasen. Da ist lokal jede Gasheizung CO²-ärmer. Es gab auch vor wenigen Jahren für Stuttgart veröffentlichte Zahlen, dass alle Feinstaub-Fortschritte, die durch modernere Autos etc. erreicht waren, durch den Feinstaub-Ausstoß der Pelletheizungen zunichte gemacht wurden. Zudem ist die ganze Mechanik der Pellet-Speisung und -Heizung ein riesiger mechanischer Aufwand, der ständig gewartet werden muss und bei der einen Pelletheizung, die wir in unserer Firmengeschichte hatten, zu ständigen Instandhaltungen geführt hat.
Blockheizkraftwerke
Hier läuft ein Aggregat (mit Gas, Benzin, Öl, Diesel etc. betrieben) und erzeugt Strom für den Eigenbedarf des Hauses.
Die Abwärme dieses Aggregats wird zur Heizung des Hauses benutzt. Sie gilt als umweltfreundlich akzeptabel, da die Energieeffizienz im Vergleich zur getrennten Strom- und Wärmeerzeugung sehr viel höher ist.
Blockheizkraftwerke werden seit langer Zeit in größeren Wohnanlagen und der Landwirtschaft eingesetzt, wo sie sich als sehr sinnvoll erwiesen haben. Für kleinere Wohnhäuser gibt es erst seit relativ kurzer Zeit Geräte, sodass noch nicht viele Erfahrungswerte vorliegen.
Brennstoffzellenheizung
Hier wird ganz ähnlich Brennstoff durch ein Aggregat direkt in Strom umgewandelt, der auch für die Heizung des Hauses verwendet wird. Überschüssige Energie wird ins Stromnetz eingespeist. Die Technologie gilt als umweltfreundlich, weil sie einen sehr hohen Wirkungsgrad aufweist.
Kosten
Gemeinsam haben alle diese Systeme, dass sie teurer sind als die traditionelle Gas- oder Ölheizung. Dies hat sich aber im letzten halben Jahr durch die stark gestiegenen Brennstoffkosten relativiert: Die erhöhten Anschaffungskosten werden sich in den nächsten Jahren sehr viel schneller amortisieren, als bisherige Rechnungen annahmen.
Fazit
In allen Fällen gilt, dass Sie auf keinen Fall auf einen Energieberater und eine sorgfältige Planung und Berechnung der Möglichkeiten für Ihr spezielles Objekt verzichten sollten. Sowohl energieeffiziente und umweltfreundliche Heizungen als auch der Energieberater werden vom Staat bezuschusst: Auch das sollte in die Rentabilitätsberechnung mit einfließen.