Eine Studie belegt:
Ganze 57 von 71 untersuchten Kommunen haben seit 2009 die Grundsteuer deutlich erhöht, wie eine Studie des Finanzdienstleistungsportals Preisvergleich.de zeigt. Dabei sind die regionalen Unterschiede groß: Etwa in Bremen liegt die Steuerlast im Fallbeispiel bei aktuell 244 Euro pro Jahr, wohingegen für ein vergleichbares Anwesen in Frankfurt am Main nur 175 Euro und in Amberg 119 Euro zu zahlen wären.
Der Bundesfinanzhof hat das Verfahren 2014 dem Bundesverfassungsgericht zur Prüfung übergeben. Eine grundlegende Reform der Grundsteuer wurde noch nicht beschlossen. Vorerst haben Kommunen die Möglichkeit, ihre Hebesätze jährlich zu steigern. Wie die Studie von Preisvergleich.de zeigt, wird davon weitgehend Gebrauch gemacht. So nahm beispielsweise Wuppertal im Jahr 2014 der Studie zufolge 73,5 Millionen Euro aus der Grundsteuer B ein. 2009 waren es demnach noch 57,1 Millionen Euro. Das ist ein Anstieg um 22 Prozent. Gleichzeitig stieg der Grundsteuerhebesatz in Wuppertal von 490 Prozent im Jahr 2009 auf 620 Prozent im Jahr 2016.
Neue Bundesländer: Leipzig an der Spitze
In Ostdeutschland schnitt in der Preisvergleich.de-Studie Leipzig mit 258 Euro am teuersten ab, gefolgt von Dresden (252 Euro) und Schwerin (250 Euro). Günstiger sind Frankfurt an der Oder und Rostock (beide 191 Euro) sowie Suhl (188 Euro). In Berlin zahlen Grundbesitzer im ehemaligen Ostteil im Fallbeispiel 230 Euro und im ehemaligen Westen der Bundeshauptstadt 284 Euro pro Jahr.
In Großstädten werden höhere Grundsteuern verlangt
In Großstädten werden tendenziell höhere Grundsteuern verlangt als in kleineren Kommunen. So sind die Hebesätze in Berlin (810 Prozent), Leipzig (650 Prozent), Hamburg (540 Prozent), München (535 Prozent) und Köln (515 Prozent) deutlich höher als in kleineren Städten wie Heide / Holstein (390 Prozent) oder Amberg (340 Prozent).
Ausnahmen bestätigen die Regel: So ist der Grundsteuerhebesatz beispielsweise in Remscheid mit 784 Prozent derzeit fast so hoch wie in Berlin.
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