Jeden Sommer gibt es einige sehr heiße Zeiten. Jedoch anders als in Florida oder in südlichen Mittelmeerländern haben wir hier nicht in jeder Wohnung und jedem Haus eine Klimaanlage. Es ist also wichtig, Wärme in der Wohnung erst gar nicht entstehen zu lassen oder draußen zu halten. Hier ein paar Tipps:
Tipp 1: Richtig lüften
Richtig lüften ist einer der wichtigsten Faktoren beim Kühlhalten der Wohnung – und obendrein kostet es nichts. Das Wesentliche hierbei ist:
Die warme Luft möglichst erst gar nicht hereinlassen, d.h. tagsüber die Fenster und Türen geschlossen halten und erst dann lüften, wenn die Temperatur draußen wieder niedriger ist als drinnen. Das ist meist am frühen Morgen oder am späten Abend der Fall.
Wenn nicht die Gefahr besteht, dass es herein regnet, ist nachts „alle Fenster aufreißen“ eine gute Wahl. So kommt über mehrere Stunden kühle Luft in die Wohnung, was unter Umständen sogar die aufgeheizten Wände ein bisschen abkühlt. Wenn irgend möglich, sollte mit Durchzug gelüftet werden – die Fenster also nicht nur kippen, sondern weit öffnen.
Tipp 2: Fenster und Türen abdunkeln
Durch Fenster und Glastüren strahlt die meiste Wärme in die Wohnung. Sie können das leicht selbst testen, wenn sie die Hand auf eine sonnenbeschienene Scheibe legen – sie ist richtig warm! Es gibt verschiedene Möglichkeiten, das zu verhindern oder zumindest abzumildern.
Hierbei gilt der Grundsatz: Ein Schutz außen, der verhindert, dass die Sonne überhaupt das Fenster erreicht, ist immer besser als ein Schutz innen. Wobei der Schutz innen besser ist als keiner.
Außenliegender Sonnenschutz:
– Rollladen
– Markisen
– Sonnensegel
– Sonnenschirme
Innenliegender Sonnenschutz:
– Vorhänge zuziehen
– Jalousien, Plissees und Rollos schließen
– Sonnenschutzfolie an Fensterscheiben (die gibt es mit unterschiedlich starker Verdunkelung)
Tipp 3: Nicht benötigte Geräte vom Strom nehmen
Elektrische Geräte geben immer Wärme ab – auch im Stand-by-Modus. Wir beobachten das in der Übergangsjahreszeit am Wochenende, wenn das nicht geheizte Büro im selben Haus praktisch genauso warm ist wie die geheizte Wohnung. Kopierer, Telefonanlage, Server, alle möglichen Computer usw. heizen nicht schlecht. Im Sommer ist daher das Büro auch immer wärmer als die Wohnung.
Um die Aufheizung im Sommer nicht auch noch voranzutreiben, sollten alle Geräte, die nicht gebraucht werden, vollständig vom Strom getrennt werden.
Dadurch wird auch ein Teufelskreis durchbrochen: durch die warme Raumluft erwärmen sich die Geräte noch stärker, also muss der Lüfter noch stärker laufen, was wiederum den Raum weiter aufheizt usw.
Tipp 4: Zimmerpflanzen mit kühlendem Effekt
Es gibt Zimmerpflanzen, die einen kühlenden Effekt haben, da sie das aufgenommene Wasser wieder an die Luft abgeben. Wenn Wasser von der Luft aufgenommen wird, kühlt sich diese ab. Dabei gilt, je größer die Blätter, desto größer der Effekt.
Zu den kühlenden Pflanzen gehören unter anderem:
– Bogenhanf
– Gummibaum
– Kolbenfaden
– Palme
– Birkenfeige
Tipp 5: Ventilator oder Kühlgeräte nutzen
Ein Ventilator kühlt die Luft zwar nicht ab, sorgt aber für einen angenehmen Luftzug. Beim Lüften kann es aber hilfreich sein, den laufenden Ventilator in der Nähe des geöffnetes Fensters zu platzieren, damit er die noch oder schon kühle Außenluft ansaugen und im Raum verteilen kann.
Wer eine Schüssel oder einen Eimer mit Eiswürfeln vor den Ventilator stellt, bekommt einen ähnlichen Effekt, wie mit einem Luftkühler. Auch ein nasses Handtuch oder Bettlaken kann vor den Ventilator gehängt werden (hier kommt dann wieder der Kühleffekt durch Wasserverdunstung zum Tragen).
Dieser Trick jedoch sollte nur bei sehr trockener Hitze angewendet werden, weil das Raumklima bei feuchter Sommerhitze sonst schnell sehr schwül und unangenehm wird.
Den Kühleffekt durch Wasserverdunstung können Sie auch direkt nutzen: Wenn Sie (wiederum ausschließlich bei trockener Hitze!) Wasser in die Luft sprühen, kühlt das die Luft ab – hierfür gibt es sogar automatische Geräte oder einfach einen Zerstäuber. Diese Methode finden Sie zum Beispiel in Norditalien weit verbreitet.
Als letztes können Sie sich natürlich eine Klimaanlage kaufen, die gibt es fest installiert oder tragbar. Gerade bei Dachwohnungen ist das manchmal das letzte Mittel (und oft das einzige, was wirklich hilft): Wenigstens ein kleines tragbares Gerät macht die Nächte erträglich – zumindest im Schlafzimmer.